Wow, die letzten beiden Tage waren wir richtig fleißig, jeweils von Früh bis Spät haben wir am Erscheinungsbild unserer aracanga gearbeitet. Zunächst war am Montag das Unterwasserschiff dran. Nachdem wir wochenlang unterhalb der Wasserlinie nur geschliffen haben war es eine richtige Erlösung, Farbe auf- statt abzutragen.
Fast jedes Schiff ist unter Wasser mit einer speziellen, bewuchshemmenden Farbe, beschichtet, dem sogenannten Antifouling. Somit können sich Algen und Muscheln nicht daran festsetzen. Die meisten dieser relativ giftigen Antifoulings muss man jedoch jedes bis jedes zweite Jahr erneuern. Wir haben uns für ein spezielles Antifouling entschieden, nämlich Coppercoat. Es bietet drei ganz entscheidende Vorteile: Erstens ist es nur auf Kupfer basierend und somit im Vergleich zu anderen Anstrichen relativ ungiftig, zweitens hält es für mindestens zehn Jahre und drittens ist es gleichzeitig ein Osmoseschutz für den Rumpf. Der Nachteil: Die Vorbereitung des Rumpfes kann je nach Altanstrich ziemlich arbeitsintensiv sein (siehe ältere Blogbeiträge). Aber wenn die aufwendige Vorbereitungsarbeit bedeutet, danach für zehn Jahre und mehr zu Ruhe haben, dann macht man sich diese Arbeit gerne.
Die ersten drei von sechs Schichten Coppercoat. Kamera: Campark X20Coppercoat ist ein Epoxidharz in das auf jeden Liter zwei Kilo reiner Kupferstaub gemischt werden welches bewuchshemmend wirkt. Einmal angemacht hat man ca. 30 Minuten Zeit, die Masse zu verarbeiten. Wir haben zwölf Mal einen halben Liter angemacht, insgesamt acht Stunden ohne Essens- und Pipipause gearbeitet und in dieser Zeit sechs Schichten Coppercoat aufgetragen. Das Feierabendbier hat am Montag Abend besonders gut geschmeckt, auch wenn wir es mit unseren müden Armen kaum halten konnten. 🙂
Der Dienstag ging mit einem kleinen Missverständnis los. Morgens um halbsieben saßen wir im Auto, um nach Landsberg zum Zahnarzt zu fahren, die Krone einsetzen lassen. Glücklicherweise haben wir nach ein paar Kilometern noch einmal auf den Zettel mit dem Termin geschaut, eigentlich nur um uns wegen der Uhrzeit zu versichern. Die hat auch gepasst, allerdings stand als Tag nicht Dienstag sondern Mittwoch drauf… Also U-Turn, kurzer Abstecher beim Bäcker für eine Butterbreze und ab zurück zum Schiff, Decksbelag kleben.
Von 8 Uhr bis 8 Uhr waren wir beschäftigt um die vielen, kleinen Dreiecke TBS mit Sikaflex aufs Deck zu kleben und das Ergebnis gefällt uns ziemlich gut. Unser kompletter Decksbelag ist aus den Resten und Verschnittteilen der Ivalu entstanden, deshalb die vielen, kleinen Teile.
Das Ergebnis des Tages: Ein supercooles Deck, zwei schmerzende Rücken, vier vom Klebeteile anpressen schmerzende Daumen zwei nach Schweiß, Kleber und Verdünnung stinkende, glückliche Menschen.
Am Dienstag Abend war dann wirklich heim fahren angesagt. Heute dann Zahnarzttermin und Bootsbeklebung von Salmeri Werbedesign abholen und später werden wir uns wieder mal auf den Weg zum Boot machen. Als nächstes steht dann die Beklebung des Rumpfs auf dem Programm, das Boot braucht ja schließlich noch einen Namen.
Der Countdownkalender sagt noch genau eine Woche bis die Firma Reher mit ihrem LKW anrückt und unsere aracanga huckepack an den Rhein nimmt.
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