Aller guten Dinge sind drei

Die aracanga
Die aracanga – unser erstes Boot
Die aracanga2
Die aracanga2, unser Kat für ein Jahr
Die neue aracanga - eine C&C 48
Unsere neue ARACANGA

Über vier Jahre sind wir mittlerweile unterwegs, mit schwangerschafts- und coronabedingtem, längeren Heimaturlaub dazwischen. Los geht es im Sommer 2018, zu zweit mit unserer kleinen roten aracanga, unserem ersten eigenen Boot. Nach einem Jahr fällt unser für drei Wochen geplanter Heimaturlaub deutlich länger aus als gedacht und Corona macht die Rückkehr zum Boot nach Afrika kompliziert. Außerdem sind wir mittlerweile zu dritt. Schließlich segeln wir mit der Ivalu, dem Boot von meinem Papa, gemeinsam mit ihm nach Gambia. Dort steigen wir auf unser eigenes Boot um und merken schnell, dass 30 Fuß auf Dauer für die dreiköpfige Crew zu eng sind. Nach einigem hin- und her entscheiden wir uns, einen kleinen Katamaran zu kaufen. Nach der Atlantiküberquerung übernehmen wir diesen auf Grenada. Es ist unser zweites eigenes Boot und wird auf den Namen aracanga2 getauft. Ein Jahr renovieren und segeln wir den Katamaran, kommen aber zu dem Schluss, dass wir auf einem Mono glücklicher sind. „Ist es nicht komisch, das Boot schon wieder zu verkaufen?“, fragen wir uns. Die Antwort lautet nein, wir haben uns entschieden, und deswegen ist jetzt die beste Zeit und hier der beste Ort. Mit viel Glück, oder vielleicht sollte es einfach so sein, stellt ein Kumpel von uns den Kontakt zu Sigi und Annmary her, die wir vom vorigen Jahr her noch kennen. Annmary hatte sogar Kleider für Kira genäht. Sie verkaufen ihr Boot nach 30 Jahren und wir schlagen zu. Es ist eine C&C 48, zwar etwas größer, als wonach wir suchten, aber wie gemacht für uns.

Unsere Neue – eine C&C 48

Unsere Neue ist eine Landfall 48 der kanadischen Werft C&C. Sie trägt die Baunummer 1 von insgesamt 24 Exemplaren und wurde 1980 in den USA gebaut. Sie ist 14,5 Meter lang, 4,3 Meter breit und hat zwei Meter Tiefgang.
Im Bug befindet eine große Doppelkabine, die sich Kira und Naia als Kinderzimmer teilen. Um Kira den Umzug schmackhaft zu machen, durfte sie sich ihre Kabine aussuchen, und als große Schwester ist sie ganz stolz darauf, die Koje mit der Kleinen zu teilen. Hinter der Bugkabine kommt an Backbord ein Bad mit Waschbecken und Toilette und an Steuerbord ein Schrank. Achtern vom Bad befindet sich eine Doppelkabine, in der wir aktuell schlafen und gegenüber die Pantry.

Blick ins Vorschiff der C&C 48
Der Blick vom Salon ins Vorschiff der C&C 48. An Steuerbord ist die Pantry, vorne Kiras und Naias Kabine

Weiter in Richtung Heck gehend steigt man zwei Sufen in den etwas erhöhten Salon, der sich an Backbord befindet. Gegenüber ist der Kartentisch und unter dem Salon die Maschine (ein 85 PS Perkins Diesel) und vier Wassertanks mit jeweils 300 Litern. Mittschiffs führt eine Tür in die Achterkabine und nach Steuerbord versetzt der Niedergang ins Cockpit. Die Achterkabine hat an Backbord ein Bad und eine Doppelkoje sowie eine Einzelkoje und viel Stauraum an Steuerbord. Im Moment herrscht hier jedoch noch Chaos in den letzten Zügen, das allerdings, bis uns im September ein Kumpel besuchen kommt, behoben sein muss. Noch dahinter unter dem Cockpit ist Stauraum und die Seilzüge der Rudermechanik.

Unser neues Boot - eine C&C 48
Unsere Neue – eine C&C 48 Landfall

Die C&C, die wie unser erstes Boot auf den Namen ARACANGA hört (das mit dem 1,2,3 fanden wir dann doch irgendwie doof, aber zur besseren Unterscheidung schreiben wir den Namen des großen Bootes in Großbuchstaben ;-)), steht technisch und optisch ziemlich gut da. Ein paar Kleinigkeiten sind zu tun, jedoch nichts Nennenswertes. Auf unserer Wunschliste stehen lediglich eine Windfahnensteuerung, eine neue Ankerkette sowie eine Sprayhood oder ein Dodger. Die Ankerkette haben wir gleich am Anfang erneuert, mit der Windfahne hatten wir Glück und Freunde von uns haben ihre gerade einmal drei Jahre alte Hydrovane verkauft, die wir zum halben Neupreis bekommen und auch schon montiert haben. Der dritte Punkt auf der Liste soll auch bald erledigt werden, auf jeden Fall vor der ersten längeren Ozeanpassage.

„Und wie macht ihr das finanziell?“, diese Frage stellt sich gezwungenermaßen, auch uns. Der Verkauf der ersten aracanga und der Kauf des Kats waren auch der Übergang von einer Reise zu einem Lebensstil. Das Geld, das wir noch auf der Kante hatten, plus ein bisschen was Geliehenes, sind in den Kat geflossen. Meer statt Land, Leben statt Reisen, Mobilie statt Immobilie, das ist die Devise. Das Geld, das wir zum Reisen brauchen, verdienen wir unterwegs übers Schreiben. Den Kat haben wir nach einem Jahr ohne Verlust verkaufen können und das neue Boot war deutlich günstiger. Dieser Differenzbetrag geht zum Teil in die Instandhaltung der Neuen, da das große Boot in den laufenden Kosten teurer sein wird als die Vorgänger.

Eine kurze Unterbrechung, unten geht’s weiter… Etwas Werbung in eigener Sache…


Elmo und das geraubte Blau

von Martin Finkbeiner

Elmo ist ein Klabautermann. Da sein Schiff untergegangen ist, lebt er an Land, im friedlichen Städtchen Kapkap. Eines Tages spielt ihm das Schicksal ein neues Boot in die Hände und er bricht auf, um die Welt zu sehen. Doch daraus wird nichts – denn finstere Mächte trachten danach, Verderben über den Ozean und seine Bewohner zu bringen. Auch Elmos Freundin, die Meeresprinzessin Sira gerät in große Gefahr. Elmos Reise wird zu einem gefährlichen Abenteuer. Zusammen mit seinen Freunden stellt er sich gegen die Panzerechse Leviathan, den Feind des ozeanischen Gleichgewichtes und Feind aller Schönheit und Friedfertigkeit. Mit hinterhältigen Tricks und einer furchterregenden Armee will dieser die Meeresbewohner ihres Glücks berauben.


Und sonst so?

Kira hilft beim Montieren der Windfahnensteuerung
Fleißige Hilfe beim Vorbereiten der Teile der Windfahnensteuerung

Soweit zum neuen Zuhause. Was gibt es sonst zu sagen? Den Kids geht es gut, Kira liebt es, am Strand Krebse zu jagen und ist superwitzig zur Zeit: „Ich bin ein kleiner Baßvogel!“ Sie liebt das neue Boot und wenn ich Chaos mache, um die Hydrovane zu montieren, wird kommentiert: „Papa, nicht schon wieder Chaos machen mit deinem Werkzeug!“ Aber trotzdem muss sie unbedingt mithelfen: Beilagscheiben auf Schrauben auffädeln, Muttern sortieren und das Ganze dann anreichen. Das endet zwar manchmal in einem kleinen Konflikt „Nein, das ist meine Schraube. Du hast schon genug“, wenn die Arbeit dann aber getan und die Windfahnensteuerung montiert ist, sind alle stolz darauf: „Kuck mal Mama, mir haben eine Windfahne. Ich lipp aus!“

Naia lacht
Naia hat für jeden ein Lächeln parat

Naia ist der Sonnenschein am Ankerplatz. Sie schenkt jedem ihr breitestes Lachen und freut sich, wenn sie auf dem Arm ist und die Welt entdeckt. Das klingt alles nach heiler Welt und Sonnenschein, und das ist es auch die allermeiste Zeit. Natürlich birgt es die ein- oder andere Herausforderung, mit zwei kleinen Kindern auf dem Boot zu leben, aber an Land gibt es diese ganz genauso. Wir genießen das Familiensegeln (aktuell eher Familienankern, aber das Segeln kommt bald wieder), und wir genießen die Abende, wenn die Kinder im Bett sind und schlafen.

Kira beim Krebse fangen
„Kuck mal Mama, ich hab einen Zwickzwack gefangen!“

Aktuell sind wir in der Hurricanesaison, die offiziell von Mai bis November geht, ihre Hochzeit jedoch im August und September hat. Bislang war es sehr ruhig. Ein angesagter Sturm hat die Gemüter erregt, dann jedoch nur Regen gebracht. Dafür hatten wir letztes Wochenende einen Sturm, der nicht angesagt war, mit bis zu 81 Knoten (150 km/h) Windgeschwindigkeit (laut offizieller Messstation am Flughafen, bei uns war es etwas weniger) jedoch für ordentlich Wirbel gesorgt hat. Bei uns ist glücklicherweise nichts passiert, selbst die zum Trocknen aufgehängten Windeln waren am nächsten Morgen noch vollzählig an der Reling. Bislang hat der viele Saharastaub in der Luft über dem Atlantik die Bildung größerer Tiefdrucksysteme verhindert, das muss jedoch nicht heißen, dass es so bleibt. Glücklicherweise liegt Grenada relativ weit südlich und somit außerhalb bzw. am Rande des Hurricanegebietes.

Wir möchten noch etwa eine Woche hierbleiben und dann, immer mit einem Auge auf der Wettervorhersage des National Hurricane Centers, nach Martinique segeln, wohin uns Anfang September ein Freund besuchen kommt. Sollte doch ein Unwetter kommen, bleibt uns immer genügend Zeit, nach Süden in Richtung Grenada oder Trinidad auszuweichen. Den September über möchten wir dann in den Grenadinen verbringen und ab Oktober steht die weitere Routenplanung noch in den Sternen, die grobe Richtung Pazifik steht jedoch fest. Und keine Sorge, wir werden nicht in einem Jahr wieder hier in Grenada sein und ein neues Boot kaufen. Die neue ARACANGA kommt dem Traumboot schon sehr, sehr nahe…

Es grüßen ganz herzlich die vier Finkis NaKiRiMa

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–> u n s e r e K a f f e e k a s s e <–

4 Kommentare

  1. MEEEGA! Die ARACANGA sieht super aus und ihr seit halt alle so “Baßvögel”! Eure Hati-Hatis

  2. gratuliere Euch, nur wenn man jung ist kann man so leben! Ich weiß nicht wie die Prickly bay heute aussieht, auf jeden Fall, damals so um 1992 herum war es ganz einfach schön, ich bin mit meiner Sun Odyssey 44 vor Mooring Leine gelegen. Aber auch damals schon ziemlich kriminell….aus nächster Nähe miterlebt….Einbrecher erschossen, Deutsche vergewaltigt….also immer schön vorsichtig sein…..

  3. Herzlichen Glückwunsch zum neuen Schiff! Sieht sehr gut aus. Fair Winds und alles Gute.
    Liebe Grüße Lore alias Lo Padi

  4. Ihr Lieben,
    Euch und Eurer wunderschönen ARACANGA allzeit “Fair winds “und eine glückliche Reise. Wir begleiten Euch in Gedanken auf jeder Seemeile.

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