Bye bye Belize

Seit zwei Monaten sind wir in Belize, morgen läuft unser Visum offiziell aus. Es ist an der Zeit, weiterzuziehen. Zwar sieht der Wetterbericht für eine Fahrt nach Osten um Nicaragua und dann nach Süden in Richtung Panama nicht ideal aus, das sah er aber zu keinem Zeitpunkt, seit wir Guatemala verlassen haben. Zu viel Wind, zu wenig, Wind aus der falschen Richtung… es gibt zu viele Gründe, nicht loszusegeln. Kommende Woche ist zunächst Wind aus Ost bis Südost angesagt, mit dem wir ein bis zwei Tage im Idealfall nach Nordosten segeln wollen, dann soll der Wind langsam auf Nordost drehen und wir werden unseren Kurs auf Südost ändern. Soweit der Plan. Hoffentlich haben wir nach der Wende genügend Luv gut gemacht, um mit großem Abstand um die Ostspitze Nicaraguas zu segeln, ohne nochmals kreuzen zu müssen. Von Nicaragua planen wir, mindestens 100 Seemeilen Abstand zu halten, da es auf dem flachen Küstensockel vor Fischern nur so wimmelt und es wiederholte Fälle von Piraterie in dieser Gegend gegeben hat. Unser erstes Ziel auf dem Weg nach Panama soll die kolumbianische Insel Providencia östlich von Nicaragua sein.

Die Ivalu in Belize
Gemeinsam mit der Ivalu segeln wir zwischen Punta Gorda und Placencia

Die letzten Tage hier in Belize lassen wir es ruhig angehen und genießen die restliche gemeinsame Zeit mit meinem Papa Peter. Gemeinsam segeln wir mit einem Zwischenstopp in New Haven nach Süden, wo wir in Punta Gorda, der Grenzstadt zu Guatemala, unseren Freund Thomas (von der Irmi) wiedertreffen. Er quartiert sich ein paar Tage bei Peter auf der Ivalu ein, die wir gemeinsam auf den Inseln zwischen Punta Gorda und Palcencia im Süden Belizes verbringen. Dann heißt es wieder einmal Abschied nehmen. Dieser fällt uns besonders schwer, da es noch in den Sternen steht, wann und wo wir uns wieder sehen. Peter und Thomas segeln nach Guatemala, unser Weg geht in den Pazifik und dort nach Süden. Nach einem wunderschönen gemeinsamen Monat sind wir jetzt wieder allein.

Gruppenfoto
Riki, Naia, Carolin, Kira, Martin, Peter

Hier in Placencia lernen wir Carolin kennen, die den Placencia Yacht Club, eine Bar und eine kleine Marina, betreibt. Normalerweise meiden wir Orte mit dem Namen Yacht Club eher, hier aber ist es superschön und entspannt und gar nicht so förmlich, wie der Name anmuten lässt. Carolin und ihr Mann Beat sind vor fünf Jahren hier her gekommen, mit einem großen Motorschiff, das sie in den USA gekauft haben und auf dem sie in Belize Safaris für Fliegenfischer anbieten wollten. Wie so viele Pläne hat Covid auch diesen durchkreuzt und aus der Not heraus ist am Liegeplatz des Motorbootes der Placencia Yacht Club, eine Bar auf dem Steg und eine kleine Marina entstanden. Es gibt wenige Orte, an denen man einen besseren Blick auf den Sonnenuntergang hat. Herkommen lohnt sich.

Naia und Kira winken der Ivalu
Bye bye Ivalu.

Wir bleiben noch ein paar Tage in Placencia und nähen endlich die letzten Kleinigkeiten an Sprayhood und Bimini fertig, die wir seit über einem Jahr vor uns her schieben. Das machen wir vormittags in Carolins Bar, wenn noch keine Gäste da sind. Hier gibt es Strom und große Tische, perfekt für sperrige Näharbeiten.

Morgen müssen wir offiziell ausklarieren. Die nächsten Tage segeln wir dann unterm Radar raus auf ein paar Inseln, bis es dann am Sonntag oder Montag hoffentlich losgeht in Richtung Providencia. Wir planen etwa eine Woche für die Überfahrt ein, es wird unsere erste längere Überfahrt seit wir vor einem knappen Jahr Cuba verlassen haben. Wir sind gespannt und freuen uns darauf.

Liebe Grüße von Bor der ARACANGA senden Naia, Kira, Riki und Martin

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