Zu einer Hochzeit gehört natürlich eine Hochzeitsreise. Leider sind bei uns aus den Flitterwochen nur ein paar Flittertage geworden, da wir zuerst noch die Reste unserer Hochzeitsparty beseitigen mussten, was dann insgesamt doch eher Tage als Stunden gedauert hat. Um ehrlich zu sein, wir haben uns mittendrin einfach verdrückt bzw. wurden weggeschickt, so dass zumindest noch ein paar Tage Urlaub blieben. An dieser Stelle noch einmal ein herzliche Dankeschön an Alle, die bis zum bitteren Ende aufgeräumt haben!
Wir hatten jedenfalls ein paar schöne Segeltage, etwas Sonne und wenig Wind. Gohren – Friedrichshafen – Konstanz und dann noch zwei Tage Ludwigshafen am Bodensee wo wir zu unserer Überraschung einen Liegeplatz für die restliche Saison angeboten bekommen haben.
Beim ersten Mal unter Segel mit der aracanga, eigentlich und offiziell heißt sie ja noch Belle Mare, hat sich bewahrheitet was wir uns schon gedacht haben: Die Kleine segelt echt gut und ausgewogen, sie braucht nicht viel Wind um los zu düsen. Aber uns ist auch schnell klar, dass wir fürs Meer einiges verändern müssen, vor allem die Standardsegelfläche etwas verkleinern. Soll heißen, ein kleineres Vorsegel muss her. Am besten ein Kutterstag für eine Fock, so dass wir wählen können entweder die große Genua für wenig Wind oder die Fock als Arbeitssegel. Wieder ein neuer Punkt auf der To-Do Liste, aber eigentlich war´s ja klar. Ansonsten sind wir sehr zufrieden mit unserem Boot, es segelt schnell und ausgewogen und vermittelt trotzdem ein gutes Sicherheitsgefühl. Soweit wir das hier am Bodensee bei drei Windstärken beurteilen können. Aber wir haben ja jetzt einen Liegeplatz für die Saison und vielleicht gibt´s ja auch mal mehr Wind.
Aber wir sind hier ja eigentlich mitten in einem Artikel über eine Hochzeitsreise, von dem her weniger technisches Gefasel und etwas mehr Romantik: Am ersten Tag wie gesagt Kurs Friedrichshafen. Ist nicht weit aber wir sind auch noch etwas k.o. von den letzten Tagen.
In Friedrichshafen sind wir im Yachthafen, abends gibt´s Reste vom Hochzeitsbuffet. Spart das Kochen und schmeckt sehr lecker: Thai Nudeln und dazu einen Salat. Und Wein. Am nächsten Morgen kommt Gundi, Rikis Schwester zum Frühstück vorbei. Sie wohnt nur ein paar Kilometer entfernt und bringt frische Semmeln mit. Wir machen leckeren Kaffee dazu. Danach Leinen los und weiter. Als Ziel suchen wir uns Konstanz aus, wo man schön an der Uferpromenade liegen kann, vor allem im Mai wenn noch nicht so viel los ist. Das Wetter spielt mit, zwar wieder wenig Wind aber dafür kommt hin- und wieder die Sonne raus. Am Nachmittag nach dem Anlegen Biergartenwetter: Es gibt eine Maß Bier für jeden und am Abend Pizza im Cockpit.
Auf dem Weg nach Ludwigshafen am nächste Tag verlässt uns der Wind dann komplett. Typisch Überlinger See. Also Maschine an und mit Motorgebrumme weiter. Die Maschine läuft zuverlässig, das gibt ein gutes Gefühl. Auf der Ivalu hatten wir bereits genügend Motorprobleme die für ein ganzes Seglerleben reichen. Gegen Nachmittag machen wir im Gemeindehafen in Ludwigshafen fest, an unserem Liegeplatz für die restliche Saison. Zumindest bis August wollen wir im Wasser bleiben, dass die Liegekosten uns nicht über den Kopf wachsen und wir im Spätsommer und Herbst noch Zeit haben, auf dem Trockenen am Boot zu arbeiten. Wir bleiben noch einen weiteren Tag in Ludwigshafen, bevor wir uns auf den Weg nach Hause machen. Kurz, aber schön, unsere Hochzeitsreise. Aber die richtige Reise kommt ja noch.