Wir schicken Euch ganz herzliche, kapverdische Weihnachtsgrüße von der Insel Sao Vicente. Die aracanga schaukelt in der Bucht von Mindelo friedlich am Anker und wir haben ein schönes Weihnachtsfest zusammen mit den beiden Streunern Karin und André, mit unseren norwegischen Freunden Ragnar, Silje und deren drei Jungs sowie mit Leo, unserem Freund hier aus Mindelo, gefeiert. Tagsüber waren wir an dem großen Strand von San Pedro auf der Westseite der Insel, wo wir von Mindelo aus mit dem Aluger hin gefahren sind. Alugers sind Kleinbusse mit zwölf Sitzplätzen oder Pick Up Trucks, die zwischen sämtlichen Ortschaften verkehren. Ein Aluger ist nicht voll, wenn alle zwölf Plätze belegt sind sondern es wird erst dann abgefahren, wenn wirklich niemand mehr ins Auto passt.
Vollgepackt mit 23 Personen ging es zum Strand zum weihnachtlichen baden, in den Wellen planschen, Fußball spielen und Sonne tanken. Zurück in Mindelo haben wir uns für den Abend alle zusammen einen großen Tisch reserviert und den Weihnachtstag mit leckerem Essen und dem ein oder anderen Glas Wein ausklingen lassen. Schön war´s.
Aber bevor wir hier nach Mindelo gekommen sind waren wir noch auf den Inseln Sao Nicolau und Santa Luzia. Sao Nicolau ist eine gebirgige Insel mit kargen, vulkanischen Felsen an der Küste und einem grünen Inselinneren. Die Insel wird wenig von Touristen besucht und hat ihren ursprünglichen Charakter bewahrt, was man schon merkt wenn man mit dem Beiboot an dem Landeplatz am Fischereihafen der kleinen Ortschaft Tarrafal anlegt. Hier werden große Tunfische und Mahi Mahis (auch Dorado oder Goldmakrele genannt) von kleinen, zum Teil nicht einmal motorisierten Fischerbooten entladen und direkt am Kai zerlegt und verkauft. Nebenan ist der Obst- und Gemüsemarkt wo Bananen, Papayas und sämtliches Obst, das auf der Insel wächst, angeboten werden. Auf Sao Nicolau sind wir nur drei Nächte geblieben, denn wir haben ein Date mit den Streunern auf der Nachbarinsel Santa Luzia ausgemacht.
Also ging es am nächsten Tag rüber auf die unbewohnte Insel Santa Luzia. Die kurze Überfahrt war windig mit einer ekeligen Welle von der Seite, aber dafür nur 25 Seemeilen lang. Nach gut fünf Stunden Segeln und einem prächtigen Mahi Mahi an der Angel haben wir vor dem langen Sandstrand auf sechs Meter Wassertiefe geankert. Die Insel hat uns zwar einen guten Schutz vor der Welle geboten, aber die zerklüfteten Felsen und Täler haben den Wind ordentlich verstärkt, der mit Fallböen von bis zu 45 Knoten (ca. 85 km/h) den Hang hinunter gepustet hat. Wir haben ordentlich Ankerkette gegeben und unser neuer Bügelanker hat sich bestens bewährt, auch in den kräftigen Böen hat sich die aracanga keinen Zentimeter von der Stelle gerührt. Gegen Abend sind dann auch die Streuner aufgeschlagen und nach drei Wochen gab es ein großes Wiedersehen mit frisch gefangenem Fisch und kühlem Bier.
Am nächsten Tag hat sich der Wind etwas beruhigt und die Böen auf etwa 30 Knoten abgenommen. Also Taucherbrille auf, Flossen an und ab ins Wasser. Santa Luzia hat nicht nur einen super Strand mit glasklarem Wasser und tollen Felsen zum schnorcheln, sondern ist wegen seines Fischreichtums auch bei den einheimischen Fischern beliebt. Und während wir nach dem Schnorcheln wieder in unser Beiboot klettern und zurück zu Streuner und aracanga rudern, taucht neben uns einer der freundlichen Fischer auf und reicht uns grinsend zwei frisch harpunierte, noch zappelnde Barsche ins Boot und bevor wir uns bedanken können ist er wieder abgetaucht. Santa Luzia mit seinem ewig langen, weißen, menschenleeren Sandstrand hat uns besonders gut gefallen und wir hätten es gut und gerne noch ein paar Tage länger dort ausgehalten. Aber zu Weihnachten wollten wir in Mindelo sein, um dort mit unseren Freunden zusammen zu feiern, also hieß es Anker auf und 22 windige Meilen nach Sao Vicente segeln.
Von Santa Luzia nach Sao Vicente hatten wir perfekte Segelbedingungen für unsere Kleine und mit einem Reff im Groß und der leicht gerefften Genua ging es am Wind mit teilweise drei Knoten Gegenströmung zwischen den beiden Inseln durch, dann mit Schiebestrom entlang der Nordküste der Insel und in die große Bucht von Porto Grande, Mindelo.
Hier her zu segeln segeln ist ein ganz klein bisschen wie heimkommen. 2010 war ich in Mindelo bevor wir mit der Ivalu von hier aus über dem Atlantik gestartet sind und 2013 hat sich hier unser Kurs zum ersten Mal gekreuzt und somit die Weltumsegelung vollbracht.
Nach einem erfolglosen Versuch, in Mindelo einzuklarieren “That´s not possible, it´s friday afternoon, then it´s weekend and afterwards it´s christmas, come back next week…” haben wir uns mit meinem alten Freund Leo getroffen und auf beiden Seiten war die Wiedersehensfreude riesig. Leo kommt ursprünglich aus dem Senegal, lebt aber seit vielen Jahren hier auf den Kapverden. Mindelo mit seinen vielen Bars, den bunten Märkten und der allgegenwärtigen Livemusik hat uns sofort in Beschlag genommen, gleich am zweiten Abend sind wir in lustiger, internationaler Truppe durch die Stadt von Bar zu Bar und von Liveact zu Liveact gezogen und haben das hiesige Lebensgefühl in vollen Zügen aufgesogen. Es ist schön, wieder hier zu sein.
Wie immer stehen auch ein paar Reparaturen an bevor es von hier aus weiter gehen kann, aber das gehört einfach dazu. Die aracanga ist für uns Wohnung und Fortbewegungsmittel in einem. Genauso, wie das Auto hin und wieder in die Inspektion muss und auch in Haus und Wohnung immer irgendwelche Reparaturen anstehen, ist es auch auf einem Boot. Akut stehen ein paar Arbeiten am Motor an, der Kühlwasserkreislauf ist an zwei Stellen undicht. Der Wassersammler am Auspuff sabbert bei laufender Maschineeine eine nicht unbeträchtliche Menge Wasser ins Bootsinnere aber wahrscheinlich (hoffentlich!) ist nur die Schlauchverbindung etwas undicht und an der Wasserpumpe ist ein Wellendichtring defekt, mal sehen ob wir hierfür Ersatz in Mindelo bekommen.
Wir wünschen Euch schöne, ruhige und glückliche Weihnachtstage und senden die allerbesten Grüße aus Mindelo,
Eure Riki und Martin
Freiheit auf Zeit – Weltumsegler erzählen (Kristina Müller)
Jede Weltumsegelung ist eine Liebesgeschichte. Erzählt von Männern und Meeren, von Frauen und Freiheit. Und von der Verwirklichung lang gehegter Träume.
Vor diesen Geschichten sei gewarnt. Sie können akutes Fernweh auslösen und Reisefieber verursachen, bis hin zu dem drängenden Verlangen, jetzt, gleich und hier alles stehen und liegen zu lassen, auf ein Boot zu steigen und davon zu segeln…
Zwölf Weltumsegelungen – zwölf ganz unterschiedliche Geschichten – unter Anderem die Geschichte unserer Weltumsegelung mit der Ivalu von 2010 bis 2013
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Hallo!
So,Weihnacht ist alle und nun noch die Jahreswede . Dafür einen guten Rutsch und viele Grüße wünschen die Buschis
Hallo Ihr Lieben
Die besten Weihnachtsgrüße an Euch von Christa und Otmar.
Wir sind fast täglich auf Eurem Blog und sind jedesmal gespannt
wie es bei Euch weitergeht. Wir wünschen Euch für 2019 alles, alles erdenklich Gute, stets Glück mit dem Wetter, viele schöne Eindrücke und Erlebnisse und natürlich immer mindestens eine Handbreit Wasser unterm Kiel….lasst es Euch gut gehen. Gruß Christa und Otmar Binder vom Kaiserstuhl.
Mach ich mit
Hallo ihr Weltenbummler…euch auch schöne Feiertage…kann mich gut in euch reinversetzten…toll diese Menschen auf den Inseln die noch nicht vom Tourismus versaut worden sind 😉genießt euer Leben👏👏👏
Alles liebe von LL…grau in grau und Regen und nasskalt🙌
Ach ja ….eingutes Neues Jahr und bepackt mit viel Glück und Erfolg🍀🍀🍀