Leslie hält uns gefangen

 

Blick auf die Altstadt von Rabat

Wir sind nach wie vor in Marokko. Friedlich wie auf einem Ententeich schaukelt die aracanga in der Marina Bouregreg in Rabat-Sale vor sich hin. Wenn man hier aufs Wasser schaut, dann kann man sich kaum vorstellen, dass sich einen Kilometer Flussabwärts drei Meter hohe Wellen an der Hafenmole brechen und der Hafen deswegen im Moment gesperrt ist. Zu gefährlich ist es, zwischen den Molenköpfen hindurch raus auf den Atlantik zu fahren. Im Moment gibt es kein rein und kein raus. Der Wetterbericht an sich würde gut aussehen, wäre da nicht diese Flussmündung. Die Strömung des Flusses, die Tide, das flache Wasser in der Mündung und der hohe Schwell ergeben eine Kombination, bei der wir trotz des guten Wetterberichtes gerne noch einen Tag im Hafen abwarten. Morgen soll es ruhiger sein und aller Wahrscheinlichkeit nach der Hafen auch wieder geöffnet werden. Dann heißt es für uns: Kurs Kanarische Inseln.

Hurricane Leslie am 12. Oktober 2018

Der hohe Schwell ist die Nachwirkung von Hurricane Leslie, der seit dem 23. September sein Unwesen auf dem Atlantik treibt und somit einer der längsten Hurricanes überhaupt ist. Und er ist einer der ganz wenigen, die das Europäische Festland erreichen. Auch wenn Leslie kurz vor dem Festland vom Hurricane zum Tropensturm herabgestuft wurde, hat der Sturm doch für einigen Schaden in Portugal und Spanien gesorgt.

Hier in Rabat haben wir ein weiteres, kleines, deutsches Boot mit junger Crew kennengelernt, den “Streuner” von André und Karen. Die Beiden haben mit ihrem Böötchen so ziemlich die gleiche Route wie wir im Kielwasser und sind auch über die Kanäle ins Mittelmeer gelangt. Sie haben unseren Blog schon länger verfolgt und uns hier in Rabat “eingeholt”. Mal sehen, wir haben eine ähnliche Route vor uns, vielleicht sehen wir uns ja öfter auf unserem weiteren Weg oder segeln die ein- oder andere Strecke zusammen. Wäre jedenfalls eine lustige Combo, die rote aracanga und der blaue Streuner. 

Rechts die “aracanga”, links unsere Freunde vom “Streuner”

Wie immer ist auch etwas basteln am Boot angesagt. Seit vorgestern ist unser Satellitentelefon aktiv und wir können von unterwegs telefonieren, Wetterberichte abrufen und kleine, textgebundene E-Mails schreiben. An dieser Stelle noch einmal ein dickes Dankeschön an unsere Freunde von Profihost, die nicht nur unsere Website hosten sondern uns großzügig mit unserer Satellitenkommunikation unterstützen. Danke!

Was leider noch nicht 100% Funktioniert ist unser neues AIS. Wir können zwar andere Schiffe sehen und gesehen werden, aber intern in dem Gerät ist ein Fehler, so dass wir die Daten nicht auf unser Tablet, auf dem die elektronische Navigation läuft, bekommen. Wir sind mit dem Verkäufer so verblieben, dass wir uns auf den Kanaren darum kümmern, denn mit dem marokkanischen Zoll haben wir schon so unsere Erfahrungen…

Ansonsten gibt es nicht viel neues an Bord. Es ist kühler geworden, regnet öfter und nachts fallen die Temperaturen deutlich unter 20 Grad. Auch hier wird es Herbst. Wir treffen uns viel mit unseren Stegnachbarn, die auch alle weiter wollen, zum Sundowner oder zum Kartenspielen (Skull King ist der neue Hit hier im Hafen :-D) und genießen die ruhigen Tage hier. 

Viele Grüße von Riki, Marin und der aracanga
 


Freiheit auf Zeit – Weltumsegler erzählen (Kristina Müller)

Jede Weltumsegelung ist eine Liebesgeschichte. Erzählt von Männern und Meeren, von Frauen und Freiheit. Und von der Verwirklichung lang gehegter Träume.
Vor diesen Geschichten sei gewarnt. Sie können akutes Fernweh auslösen und Reisefieber verursachen, bis hin zu dem drängenden Verlangen, jetzt, gleich und hier alles stehen und liegen zu lassen, auf ein Boot zu steigen und davon zu segeln…

Zwölf Weltumsegelungen – zwölf ganz unterschiedliche Geschichten – unter Anderem die Geschichte unserer Weltumsegelung mit der Ivalu von 2010 bis 2012 


 

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Ein Kommentar

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