Wir sind umgezogen. Diesmal wirklich. Unsere neue Adresse lautet seit vorgestern “aracanga irgendwo”. Und trotz, dass wir uns räumlich sehr einschränken müssen ist es erstaunlich, wie viel Platz sich in so einem kleinen Boot findet. Der “Lebensraum” beschränkt sich zwar auf etwa 15 Quadratmeter plus Dachterrasse, aber trotzdem haben eine Autoladung (Golf Kombi) Hab und Gut plus eine Autoladung Lebensmittel Platz unter Deck gefunden. Und, abgesehen davon dass wir jetzt ca. 10 Zentimeter tiefer schwimmen, sieht man nichts davon. Unter den Sitzbänken und in den Backskisten ist so viel Platz, dass wirklich alles verräumt ist.
Zunächst ging es los mit packen: Was muss mit, was darf mit? Das Motto war ganz klar, es kommt nichts überflüssiges an Bord. Jeder ein Wäschekorb mit Klamotten, ein Paar Flipflops, ein Paar normale Schuhe und ein Paar Seestiefel. Dazu je ein leichtes und ein schweres Ölzeug plus vier Schwimmwesten. Bettwäsche, Badutensilien, ein paar Bücher und zwei ebook-reader, Laptop, mp3 Player und natürlich Seekarten sowie Cruising Guides für die ersten Monate haben den Weg an Bord gefunden. Und natürlich darf die Kameraausrüstung nicht fehlen. Küchenutensilien sowie alles, was wir zum Segeln benötigen war bereits an Bord.
Abfahrt. Erster Stopp: Salmeri Werbedesign in Kaufering um noch zwei Aufkleber für unseren Rumpf abzuholen. Neben Profihost kleben jetzt auch die Logos von Marinepool und Omegon auf der Seite. Zweiter Stopp: Friedrichshafen, um kurz bei Rikis Schwester Gundi vorbeizuschauen. Dritter Stopp: Seelfingen. In der Halle wo wir unser Boot hergerichtet haben liegen noch unsere Rettungsinsel, Zweitanker und ein paar weitere Ausrüstungsgegenstände. Vierter und letzter Stopp, endlich: Breisach am Rhein. Nach dem ersten Schock, dass unsere Maststütze abgerutscht ist, hat sich die Aufregung schnell gelegt, da glücklicherweise nichts passiert ist und der Mast durch die beiden anderen Stützen trotzdem noch gehalten hat. Jetzt ist die Stütze wieder dran und am Fuß im richtigen Winkel abgesägt, so dass sie (hoffentlich) nicht mehr wegrutschen kann.
Am Mittwoch war dann Boot bekleben und Großeinkauf angesagt. Drei Stunden und knapp fünfhundert Euro später war unser Auto mal wieder bis unters Dach voll. Diesmal voller Konserven und haltbarer Lebensmittel. Aber wohin mit dem ganzen Zeug? Zwischenzeitlich waren wir ernsthaft am zweifeln, ob wir das alles unter Deck verstauen können. Und viel größer hätte der Einkauf wirklich nicht ausfallen dürfen, denn alle Fächer und Schapps sind jetzt bis oben hin voll.
Gestern Abend waren wir in Forchheim am Kaiserstuhl. Otmar, den wir auf der boot in Düsseldorf kennengelernt hatten, hat uns gefragt ob ich einen Vortrag über die Weltumsegelung mit der Ivalu für seine Segelfreunde halten könnte. In kleiner Runde hatten wir einen sehr schönen und entspannten Abend auf dem Lindenbrunnenhof und das Beste: Christa und Otmar versorgen uns vor der Abreise mit frischem Obst, Gemüse und Eiern von ihrem Hof. Danke!
Heute war ausschlafen angesagt, denn gestern Abend ist es nach dem ein- oder anderen Glas leckerem Wein vom Kaiserstuhl dann doch etwas später geworden. Dann stand Technik auf dem Programm: Erstens: Motor checken. Das ist mit diversen Verrenkungskünsten kopfüber in der Backskiste verbunden, um die Wasserpumpe auszubauen und somit an den Impeller zu kommen. Und einige besonders coole Wakeboardfahrer haben auch gleich noch für das echte Hochseefeeling gesorgt, indem sie möglichst knapp an der aracanga vorbeifahren und sich freuen, wie das kleine, rote Boot von den Wellen gegen den Steg geschlagen wird. Rücksicht ist leider nicht jedermanns Sache.
Jetzt müssen wir nur noch einen Motor- und Getriebeölwechsel machen, dann ist die Maschine hoffentlich fit für 800 Kilometer Kanalfahrt. Und, ach ja, es gibt noch eine Erfolgsmeldung: Unsere Instrumente funktionieren wieder, ein defektes Koppelkabel war der Übeltäter.
Morgen Vormittag bekommen wir noch Besuch vom Voreigner der aracanga. Wir sind sehr gespannt was er sagen wird. Hoffentlich nicht: “Oh Gott, was habt Ihr aus meinem Boot gemacht?” Aber das können wir uns eigentlich nicht vorstellen.
So, jetzt ist es an der Zeit für einen Sundowner. Schönen Abend allerseits und liebe Grüße aus Breisach am Rhein von Riki und Martin
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Also Schnapps wäre das letzte was ich mit nehmen würde. Wasser, Konserven, Zucker, Salz, “Flüssig-Vitamine reichen….:) Doch ein großes Lob für diesen tollen Blog. Lese in Zukunft weiter mit.
Hallo ihr Lieben,
wir freuen uns für euch mit und mit Spannung verfolgen wir eure Reise!
Unser Ziel ist es, die nächsten Jahre darauf hin zu arbeiten eine Weltreise zu starten mit Open End 🙂
Bis dahin sammeln wir Erfahrungen und verfolgen Blogs und tauschen uns mit Freunden aus. Denn das Segeln hier bei uns am Bodensee ist ja windtechnisch und auch mangels Platz relativ.
Daniel sammelt noch seine Hochseemeilen und ich werde mich demnächst auch mehr mit der Materie Wasser, Wind und Segel auseinandersetzen.
Jedenfalls wünschen wir euch auf diesem Weg immer mindestens eine handbreit Wasser unter dem Kiel,so viel Wind wie es die Fahrt braucht, ruhige Hafenmanöver und dass ihr immer gesund am nächsten Ziel ankommt!
Lieber Drücker und Schiff Ahoi vom schweizer Bodenseeufer
Melanie und Daniel