Die Sprayhood ist aus einer Laune raus entstanden, “Ach, das kann man doch mal probieren an so einem freien Tag”. Wir haben zwar die ganze Zeit mit einer festen Sprayhood geliebäugelt (auch”Dohgouse” oder “Dodger” genannt), aber uns noch gar nicht endgültig dafür entschieden. Es stand auch noch die Alternative im Raum, eventuell eine klassische Sprayhood vom Segelmacher oder Sattler anfertigen zu lassen. Aber a) wäre die sicher ziemlich teuer geworden und b) hatte ich einfach Lust, was zu bauen und zu basteln. Also, hinsetzen, Plan zeichnen, Holz besorgen und bei schönstem Sonnenschein und einem Bier wurde dann auf der Terrasse angefangen zu basteln.
“Stitch and Glue” bezeichnet eine Bootsbauweise für kleinere Boote, Jollen, Kanus oder Ruderboote. Nach dieser Methode sollte auch die Sprayhood entstehen. “Stitch and Glue”, also nähen und kleben. Statt Nadel und Faden werden Akkubohrer und Kabelbinder genommen und als Kleber mit Sägemehl angedicktes Epoxidharz. Nicht, dass ich da Fachmann wäre oder so, ich hab mich ein bisschen eingelesen und es dann einfach mal probiert.
Also, zunächst werden die “Nählöcher” gebohrt, im Fall der Sprayhood an den Rändern des Dachs, und an den oberen und vorderen Enden der Seitenwände und der Front. Dann werden die vier Teile (zwei Seitenwände, Front und Dach) mit Kabelbindern “zusammengenäht” und in Form gezurrt. Die Fugen werden anschließend mit angedicktem Epoxidharz (ich habe mir dazu einen Eimer Sägemehl beim Holzzuschnitt im Baumarkt geholt) großzügig ausgestrichen. Jetzt ist Warten angesagt bis das Epoxy ausgehärtet ist, danach können die außen abstehenden Enden der Kabelbinder abgezwickt werden.
Der Rohbau steht, dann geht´s ans Finetuning. Ich habe als nächstes die komplette Sprayhood von außen mit Glasfasermatten und Epoxy überzogen, um sie stabiler und robuster zu machen. Danach werden die Fenster ausgeschnitten und die ganze Sprayhood gespachtelt und lackiert. Fehlen nur noch Scheiben, die ich blöderweise etwas zu dünn gewählt habe. Ich habe gedacht, 2,5 mm Plexiglas reicht, es ist ja nur eine Sprayhood und kein Fenster in den Innenraum. Also habe ich die Scheiben mit PU-Kleber aus dem Baumarkt und vielen, vielen Messingschrauben eingesetzt. Die Scheiben sind allerdings an einigen Bohrlöchern leicht gesprungen, da sich der Kleber beim aushärten noch etwas ausgedehnt hat. Von der Funktionalität her kein Probelm, trotzdem aber irgendwie ärgerlich. Um den Makel etwas zu verdecken habe ich die aufliegenden Ränder der Scheibe mit Schleifpapier “blind” gemacht, somit fallen die dünnen Haarrisse nicht ganz so sehr auf.
Ich bin trotzdem ganz zufrieden mit meiner Arbeit, jetzt weiß ich wenigstens was ich nächstes mal anders machen werde. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie bekomme ich das Riesending zum Boot???
Pingback:Kleines Boot auf großer Fahrt – eine Inventur an Bord - ahoi.blog
Pingback:Unsere Gambia Family - ahoi.blog - neuer Blogeintrag aus Westafrika
Pingback:Vorbereitungen zur Weltumsegelung, der Countdown läuft - ahoi.blog
Pingback:Vom Bodenseeboot zur Blauwasseryacht - ahoi.blog