Wir “Streuner” geistern durch den “ahoi.blog” und haben uns noch gar nicht persönlich vorgestellt… ein Gastbeitrag über unsere persönliche Ralley Paris – Dakar:
Wir sind Karin (auch Modedesignerin wie Riki) und André (Mechaniker) aus Forchheim in Oberfranken. Ich habe einmal gelesen, dass es die Region in Europa sei, die am weitesten von irgendeinem Meer entfernt wäre… ein Blick auf die Karte bestätigt dies. Doch wir haben den Main-Donau-Kanal und dort gleich zwei Sportboothäfen, beste Voraussetzungen, um mit dem Segeln zu beginnen! Das haben wir tatsächlich erst vor eineinhalb Jahren auf dem Ijsselmeer, wo wir unser Boot “Streuner”, eine 45 Jahre alte Seahawk 30, kauften. Nach einer viermonatigen Test- und Übungsreise in Holland und über den Ärmelkanal in die Bretagne stand fest, dass wir die “große Fahrt” wagen möchten.
Fest stand, dass es nach Süden gehen sollte und, dass der “Streuner” noch einige Umbauten und Renovierungen braucht, die wir am Besten zuhause über den Winter vornehmen konnten. So ist in Le Havre die Schnapsidee aufgekommen: Wie weit kommen wir, wenn wir zunächst in die Seine einbiegen und die ersten Etappen auf Binnengewässern zurücklegen? Das wunderbare Kanalsystem in Frankreich hat uns durch Paris, einmal quer durchs Land, den Rhein runter und den Main rauf bis in unser Winterlager im heimatlichen Forchheim gebracht, wo wir das erste Segelschiff im Yachtclub seit Vereinsgründung waren. Ab und an kommt ein Gastlieger auf dem Weg in Richtung Donau vorbei, aber nach ein oder zwei Bier fahren sie dann doch weiter. André hatte bestens Gelegenheit zum mitzählen, denn er hat den ganzen Winter auf dem Boot gewohnt.
Im Mai 2018 ging es dann richtig los. Unsere Jobs und Wohnung waren gekündigt, der Keller der Eltern mit den letzten Umzugskisten beglückt und ab ging die Reise nach Süden. Wieder den Main runter, auf dem Rhein bis Koblenz und von dort in die Mosel bis Nancy/Frankreich. Es folgte der Vogesenkanal mit seinen vielen, vielen Schleusen, die wunderschöne Saone und letztendlich die Rhone bis zu ihrem Delta in Port Saint Louis. Eine ganz ähnliche Reise wie sie die “aracanga” hinter sich hatte. Irgendwann während unseres Sommers auf dem Mittelmeer sind wir über Rikis und Martins Blog gestolpert. Lustigerweise waren sie uns immer eine Etappe voraus. Cartagena: knapp verpasst. Gibraltar: “aracanga” schon weg. Tangier: Gerade ausgelaufen. Rabat: Erwischt! Als wir morgens um sechs mit einer ordentlichen Welle in den Fluss Bouregreg auf dem Weg zur gleichnamigen Marina schwappten und der Muhezin gerade zum ersten Gebet rief, sahen wir sie knallrot zwischen all den anderen Booten heraus leuchten: Yes! Eingeholt! Lustig war dann auch das erste Treffen: Dank Internet waren wir schon über Martins Magenverstimmung und andere Details bestens informiert.
Wir müssen zugeben, dass wir für einen eigenen Blog zu faul sind und haben uns bewusst dazu entschlossen, die Reise offline und nur für uns zu unternehmen. Seit Marokko sind die “aracanga” und der “Streuner” ein Liebespaar und möchten nicht mehr alleine reisen. Die Besatzung freut´s, hat sich doch bestätigt, was wir bei der Lektüre des “ahoi.blog” schon geahnt haben. Nicht nur unsere Boote sind auf einer Wellenlänge unterwegs. Es macht großen Spaß, Länder gemeinsam zu erkunden, sich gegenseitig auszuhelfen und ab und an auch mal einen Mädelsabend zu verbringen. Oder in Martins und Andrés Fall, sich gemeinsam durch die lokalen Biersorten zu testen.
Nach all den Seemeilen kann man uns nicht mehr als komplette “Greenhorns” bezeichnen, doch sind wir noch immer über jeden Tipp der Beiden heilfroh. Wir haben das Segeln auf dem praktischen Weg gelernt und nie einen offiziellen Schein gemacht. Es gibt tausend Möglichkeiten, ein solches Abenteuer anzugehen und Jeder muss seinen eigenen Weg wählen. Vielleicht kann unsere Reise eine kleine Ermutigung für alle sein, die (noch) vor dem scheinbar großen technischen und organisatorischen Aufwand des Fahrtensegelns zurückschrecken …
Und, wie weit sind wir bis heute gekommen? Wir haben unsere ganz eigene Paris – Dakar Ralley gesegelt und in den vergangenen zehn Monaten über viertausend Seemeilen gesammelt: Es ging quer durch Europa, das Mittelmeer und den Atlantik bis nach Dakar und weiter in den Süden des Senegals. Hier liegen wir Seite an Seite mit der “aracanga” vor Anker und schmieden gemeinsame Pläne für das kommende Jahr.
Es grüßen ganz herzlich die “Streuner” Karin und André
Das Jahr hat zwar schon begonnen, aber vielleicht sucht der Ein oder Andere nach einem schönen Wandkalender fürs Jahr 2019.
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Hallo Riki und Martin, darf ich Euch nochmals als Relaisstation zu den Streunern benutzen ?
Ich bin der Vor-Vor-Vor-Besitzer von “Streuner” und hab Karin und Andre an die Adresse -karin.u.schneider@gmail.com– ein Email geschickt. Da bis jetzt keine Reaktion kam weiß ich nicht ob die Nachricht angekommen ist. Es wäre nett wenn Ihr bei den Beiden nachfragen könntet. Ich bin auch unter der Nummer 01522-3968128 per whatsapp zu erreichen und hätte noch ein paar Tipps wenn sie im Sommer am Schiff schweißen wollen.
Vielen Dank
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Servus Karin, Servus André,
danke für Euren gelungenen und informativen Beitrag, sehr lesenswert und Hut ab vor Eurem Mut, solch eine Reise auf diese Art und Weise anzugehen.
Welch ein Glück aber auch, dass Ihr Riki und Martin getroffen habt – bessere Begleiter hättet Ihr nicht finden können !!! – Umgekehrt ist das aber sicher auch so !!!
Wir hatten das Glück, die erste Strecke mit den beiden gemeinsam in Frankreich unterwegs sein zu können und nun begleiten wir Euch vier mit STREUNER und ARACANGA auf dem Blog.
Fair Winds, Handbreit und viele glückliche Begegnungen mit den Menschen, die Ihr noch treffen werdet. Habt alle eine unvergesslich schöne Reise und grüßt bitte Riki und Martin ganz herzlich von
Carina und Lu
Kleine SY „ OLIVE “
Hallo an die Crew der ARACANGA. Ich verfolge Eueren Blog von Anfang an. Klasse was Ihr macht.Nachdem sich Karin und Andre “geoutet” haben stellte ich auf dem Bild vom Winterlager fest dass diese Seahawk von 1983 bis 1990 mein Schiff war unter dem Namen LORBAS. Erkannt habe ich den vom mir geschweißten Bugspriet und den Edelstahl-Mastfuß zum Umlenken der Fallen. Es würde mich freuen wenn sich die Beiden mit mir in Verbindung setzen könnten. heckmann.lobira@web.de oder per Whatsapp 01522-6938128 Vielen Dank
Hallo Werner,
ha, was für ein Zufall! Unsere aracanga und Karin und Andrés Streuner liegen hier Seite an Seite in der Casamance vor Anker. Die Beiden geben ein tolles Team ab. Herzliche Grüße aus dem wunderbaren Senegal senden Riki, Martin, Karin und André